Von Kevin Reed – 15. Juli 2024
Wie das Gesundheitsministerium von Gaza am Sonntag berichtete, hat das israelische Militär seit Samstag bei mehreren Luftangriffen auf die palästinensische Enklave hunderte Menschen getötet und 400 weitere verwundet.
Bei einem der tödlichsten Angriffe während des seit neun Monaten andauernden Völkermords in Gaza wurden am Samstag bei einem schweren Luftangriff auf ein als humanitäre Zone ausgewiesenes Gebiet in al-Mawasi 92 Menschen getötet und 300 verwundet. In die Küstenstadt im Süden des Gazastreifens nahe Chan Yunis und Rafah waren die Palästinenser geflüchtet, um dort Schutz zu suchen. Die meisten leben in Zelten, grundlegendste Dienstleistungen und Versorgungsgüter sind kaum vorhanden.
Laut Augenzeugenberichten über die Auswirkungen des Angriffs sah das Gebiet aus wie nach einem Erdbeben. Reuters berichtet:
Aufnahmen nach dem Angriff zeigten einen riesiger Krater, verkohlte Zelte und ausgebrannte Autos. Die Opfer wurden auf den Motorhauben und in den Heckklappen von Autos, auf Eselskarren und auf Teppichen getragen.
In einem Bericht von Associated Press heißt es:
Louise Wateridge, eine Sprecherin des UN-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge, erklärte: „Durch die Explosion wurde ein zweijähriges Kind in die Luft geschleudert, seine Mutter gilt als vermisst.“
Der AP-Bericht fügt hinzu: Einem anderen Jungen wurden die Füße weggesprengt, und ein Achtjähriger wurde getötet. Seine trauernde Mutter erklärte: „Sie sagten mir, ich solle dorthin gehen, um in Sicherheit zu sein.“
Das Gesundheitsministerium von Gaza erklärte am Samstagabend: „Etliche Opfer liegen noch immer unter den Trümmern und auf den Straßen, Krankenwagen und Zivilschutz können sie nicht erreichen.“
Maha Hussaini vom Euro-Med Human Rights Monitor erklärte gegenüber Al Jazeera, der Angriff sei nichts Neues: „Gebiete, in die man vertriebene Palästinenser zu flüchten zwang, wurden ständig bombardiert. Das geht nun schon seit neun Monaten so.“
Die israelische Regierung hat wiederholt Palästinenser zwangsweise evakuiert und in so genannte „sichere Zonen“ umgesiedelt, um die wehrlose Zivilbevölkerung danach mit mörderischen Luftangriffen zu terrorisieren.