Von Denis Lebedev (eingeleitet und übersetzt von Thomas Röper) – 8. Mai 2024
Es gibt immer wieder Meldungen, dass das GPS-System über der Ostsee und an den Grenzen Finnlands und der baltischen Staaten zu Russland gestört wird. Westliche Politiker reden von einem „hybriden Angriff“ Russlands und einer Gefahr für den zivilen Flugverkehr. Ist das was dran?
Medien im Baltikum und in Finnland bringen dramatische Berichte über Störungen des GPS-Systems an den Grenzen zu Russland und über der Ostsee. Von einem „hybriden Angriff“ Russlands ist die Rede und von einer Gefährdung des zivilen Flugverkehrs. […] Wer stört die Signale?
Wir müssen uns daran erinnern, dass GPS nicht entwickelt wurde, damit wir Navigationssysteme auf dem Handy haben, sondern dass GPS ursprünglich eine Entwicklung des Pentagon ist, deren Zweck darin besteht, Raketen zielgenau ins Ziel zu führen. GPS ist also in erster Linie ein militärisches Instrument. Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die NATO derzeit Steadfast Defender, das größte NATO-Manöver seit dem Kalten Krieg durchführt, dessen Geografie sich vom Baltikum bis nach Rumänien entlang der Grenzen von Russland, Weißrussland und der Ukraine erstreckt, hätte Russland durchaus einen Grund, die GPS-Signale zu stören, weil das Manöver als Tarnung einer Einführung von NATO-Truppen in die Ukraine dienen könnte und die NATO-Truppen an den Grenzen Russlands und Weißrusslands dabei als direkte Drohgebärde gegen Russland dienen würden. Details dazu finden Sie hier.
Natürlich könnte es auch die NATO selbst sein, die GPS während des Manövers stört. GPS während Manövern und Kampfhandlungen zu stören ist nichts Besonderes, sondern Routine. Aber dass Russland ein Motiv hat, ist unbestritten, und selbst in Russland spekulieren Experten, dass die russische Armee dahinter stecken könnte. – Hier übersetze ich einen Artikel des russischen Portals Fontanka.ru zu dem Thema, den ich sehr lesenswert fand.