Von Thomas Röper – 15. Januar 2025
Kiew hat einen Drohnenangriff auf die letzte Pipeline durchgeführt, die noch russisches Gas nach Europa bringt. Profitiert hätten davon im Erfolgsfalle ausschließlich die USA.
Am Wochenende haben die ukrainischen Streitkräfte neun mit Sprengstoff beladene Drohnen gestartet, die einen Abschnitt der TurkStream-Pipeline in Südrussland zum Ziel hatten. Russland meldete, die Drohnen seien rechtzeitig abgeschossen worden und hätten keinen nennenswerten Schaden verursacht. Der Betrieb der Pipeline wurde nicht gestört.
Die letzte Pipeline, die billiges Gas nach Europa bringt
TurkStream ist die letzte Pipeline, die noch billiges russisches Gas nach Europa pumpt. Sie verläuft über die Türkei und versorgt die südosteuropäischen Länder bis Ungarn mit Gas.
Alle anderen Pipelines aus Russland, die es früher gab, sind inzwischen außer Betrieb. Als erstes hat Polen noch vor dem Beginn der russischen Militäroperation die Jamal-Europa-Pipeline stillgelegt, die russisches Gas durch Weißrussland über Polen nach Deutschland gebracht hat. Ebenfalls noch vor Beginn der Militäroperation hat Bundeskanzler Scholz beschlossen, Nord Stream 2 keine Lizenz zu geben und die fertige Pipeline nicht in Betrieb zu nehmen. Inzwischen sind die Nord Streams bekanntlich gesprengt, aller Wahrscheinlichkeit nach von den USA, auch wenn westliche Medien eine mysteriöse Gruppe ukrainischer Taucher für die Sprengung verantwortlich machen.
Zuletzt hat Kiew zum 1. Januar den Transit von russischem Gas durch die ukrainische Pipeline eingestellt und damit vor allem der Slowakei und Österreich geschadet und die Gaspreise in Europa wieder in die Höhe getrieben.