Von Jean Shaoul – 21. August 2024-
Minister und Abgeordnete aus den Parteien der faschistischen Regierungskoalition des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu haben sich hinter die Soldaten gestellt, die im Gefangenenlager Sde Teiman in der Wüste Negev einen Palästinenser brutal vergewaltigt hatten. Letzte Woche war ein Video aufgetaucht, das den Vorfall zeigt.
Die Politiker unterstützten damit einen wütenden rechtsextremen Mob, der sich dem Militär vor dem Haftzentrum entgegengestellt hat, um die Verhaftung der Beschuldigten zu verhindern. Die Polizei sah tatenlos zu und verhaftete niemanden, als der Mob zuerst in Sde Teiman und später in Beit Lid, dem Sitz der Militärpolizei, eindrang. Seither hat Verteidigungsminister Yoav Gallant eine Untersuchung darüber gefordert, ob der Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, die Polizei angewiesen habe, sich zurückzuhalten. Ben-Gvir ist auch Vorsitzender der Partei Otzma Jehudit (Jüdische Stärke).
Das Video, dessen Echtheit vom britischen Daily Telegraph bestätigt wurde, zeigt, wie ein palästinensischer Gefangener zu einer Wand gebracht wird und danach von mehreren Reservisten mit vermummten Gesichtern vergewaltigt wird. Der Gefangene wurde so brutal vergewaltigt, dass er in ein Krankenhaus in Beersheba verlegt werden und dort wegen schwerer Verletzungen am Anus, Darmriss, Lungenschäden und gebrochenen Rippen behandelt werden musste. Er kann seither nicht mehr gehen.
Das Video ist ein weiterer Beweis für sexuelle Misshandlungen und Folterung palästinensischer Gefangener. Die Dokumentation „Welcome to Hell: The Israeli Prison System as a Network of Torture Camps“, die von der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem veröffentlicht wurde, zitiert schockierende Aussagen von 55 Palästinensern, die aus israelischen Gefängnissen und Haftzentren entlassen wurden. Die Aussagen weisen auf eine systematische Politik des Missbrauchs und der Folter hin, die der Faschist Ben-Gvir gegen tausende palästinensische Häftlinge einsetzen lässt.