Von Peter Symonds – 20. Mai 2024
Ein Hubschrauber mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi sowie Außenminister Hossein Amir-Abdollahian und anderen Beamten an Bord stürzte am Sonntag in einer Bergregion rund 600 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Teheran ab. Sowohl Raisi als auch Amir-Abdollahian sind tot, wie iranische Nachrichtenagenturen bestätigten.
Raisi und sein Gefolge waren auf dem Rückweg von der iranischen Provinz Ost-Aserbaidschan, um gemeinsam mit dem Präsidenten des benachbarten Aserbaidschan, Ilham Alijew, einen Staudamm nahe der Grenze am Fluss Aras einzuweihen. Raisis Hubschrauber war einer von dreien, die unterwegs waren – die beiden anderen kehrten sicher zurück.
Innenminister Ahmad Vahidi äußerte sich im staatlichen Fernsehen: „Der verehrte Präsident und seine Begleiter waren auf dem Rückweg an Bord einiger Hubschrauber, von denen einer aufgrund des schlechten Wetters und des Nebels zur harten Landung gezwungen war.“ Er sagte, dass die Rettungsteams aufgrund der schwierigen Wetterbedingungen die Gebiete nur schwer erreichen konnten.
Nach Angaben des iranischen Staatsfernsehens ereignete sich der „Unfall“ in der Nähe von Jolfa, einer Stadt an der Grenze zu Aserbaidschan.
Die Nachrichtenagentur IRNA berichtete, dass mehr als 60 Rettungsteams mit Suchhunden und Drohnen in ein gebirgiges Waldgebiet in der Nähe der Stadt Varzaghan geschickt worden seien. Auch Soldaten, Polizisten und Mitarbeiter der iranischen Revolutionsgarde (IRGC) wurden entsandt.
Raisis Tod könnte im Iran eine politische Krise auslösen und zu heftigen Auseinandersetzungen innerhalb des islamisch-klerikalen bürgerlichen Regimes führen. Er wurde in einer antidemokratischen Wahl, die sich auf eine Handvoll handverlesener Kandidaten beschränkte, zum Präsidenten ernannt und löste den so genannten gemäßigten Hassan Rouhani ab, der nach zwei Amtszeiten zurücktreten musste.
Raisi, ein Konservativer, gilt als enger Vertrauter von Irans Oberstem Führer Ayatollah Ali Khamenei. Er war von 1989 bis 1994 Generalstaatsanwalt in Teheran, ab 2004 ein Jahrzehnt lang stellvertretender Leiter der Justizbehörde und seit 2014 Generalstaatsanwalt des Landes.