Von Alex Lantier – 21. Oktober 2024
Am Wochenende griffen israelische Truppen Ziele im Norden von Gaza und im Libanon an. Am Freitag hatten sich Vertreter der Regierungen der USA, Deutschlands, des Vereinigten Königreichs und Frankreichs in Berlin getroffen, um die israelischen Pläne für eine massive Bombardierung des Iran zu erörtern.
Am Sonntag wurden laut dem Gesundheitsministerium von Gaza mindestens 87 Menschen bei einem israelischen Luftangriff auf Beit Lahiya getötet und mindestens 40 verwundet, viele davon lebensbedrohlich. Israelische Regierungsvertreter behaupteten, sie hätten ein „terroristisches Ziel“ angegriffen und prahlten damit, „Dutzende von Terroristen eliminiert“ zu haben. Vor dem Angriff hatten die Behörden in Gaza erklärt, die aktuelle, am 6. Oktober begonnene Offensive Israels im Norden von Gaza habe bereits mehr als 400 Menschenleben gefordert.
Kamal Adwan, ein 36-jähriger Palästinenser aus dem nördlichen Gazastreifen, erklärte gegenüber AFP: „Wir sitzen in der Falle, ohne Nahrungsmittel, Wasser oder Medizin, von Hungersnot bedroht und umgeben von Ruinen.“
Vertreter des indonesischen Krankenhauses in Beit Lahiya erklärten, sie seien unter „schweren Beschuss“ von israelischen Truppen geraten, die bestätigten, dass sie in der Nähe des Krankenhauses operierten. Das Gesundheitsministerium von Gaza fügte hinzu, dass sich 40 Menschen in dem Krankenhaus befanden, als es zu einem Stromausfall kam. Dieser und der Mangel an Medizinbedarf führte zum Tod von zwei Patienten.
Am Samstag wurden bei einem israelischen Angriff auf das Flüchtlingslager Dschabaliya, ebenfalls im Norden von Gaza, mindestens 33 Menschen getötet, darunter 21 Frauen. Weitere 85 Menschen wurden verwundet. Hunderttausende von Menschen sind seit mindestens zwei Wochen in dem von der israelischen Armee belagerten Flüchtlingslager gefangen.
Der Direktor des al-Awda-Krankenhauses im Norden von Gaza erklärte, die Krankenstationen seien durch den Zustrom von Patienten „restlos voll“, die Verwundeten „werden auf dem Boden behandelt“. Vertreter der Gesundheitsbehörden erklärten, die Lieferungen von Lebensmitteln, Wasser und medizinischen Hilfsgütern würden Dschabaliya nicht erreichen.