Von Oscar Grenfell – 28. August 2022
Am Freitagnachmittag hat der WikiLeaks-Herausgeber Julian Assange vor dem britischen High Court Berufung gegen seine Auslieferung an die USA eingelegt. Damit beginnt die jüngste Phase in einem langwierigen Rechtsstreit um Assanges mögliche Auslieferung an die USA. Dort drohen ihm 175 Jahre Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis, weil er Informationen veröffentlicht hat, die der Wahrheit entsprechen, und amerikanische Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan aufgedeckt hat. Das Gerichtsverfahren in Großbritannien geht nun in sein viertes Jahr, und diese ganze Zeit ist Assange im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh inhaftiert. … Die Berufung, die Assange am Freitag eingereicht hat, ist im britischen Rechtssystem sein letztmöglicher Schritt. Da das Argument seines Gesundheitszustandes abgelehnt wurde, werden sich seine Anwälte, falls der Berufung stattgegeben wird, bei den neuen Anhörungen auf den politischen Charakter der versuchten amerikanischen Strafverfolgung konzentrieren und die zahllosen Missbräuche ins Feld führen, deren sich die USA im Zug ihrer Verfolgung von Assange schuldig gemacht haben.