Von Bran Karlsson und Jordan Shilton – 13. März 2024
Am Donnerstag trat Schweden offiziell als 32. Mitgliedsstaat der NATO bei. Mit dem Beitritt Stockholms zum Militärbündnis ist Russland an der westlichen Grenze nun vollständig von feindlichen Staaten umgeben und die Ostsee faktisch unter der Kontrolle der NATO.
Die imperialistischen Mächte, vor allem die USA, Großbritannien und Deutschland, haben sich aggressiv für den Beitritt Schwedens eingesetzt, nachdem sie letztes Jahr bereits Finnland, das über eine 1.000 Kilometer lange Grenze mit Russland verfügt, zum Beitritt gedrängt hatten. Die von den USA provozierte Invasion der Ukraine durch Russland wurde benutzt, um eine Nordfront gegen Moskau zu eröffnen, die für den Krieg der imperialistischen Mächte als entscheidend gilt, um Russland zu unterwerfen, auf den Status einer Halbkolonie herabzusetzen und seine Rohstoffe zu plündern.
Dass der schwedische Premierminister Ulf Kristersson nicht zum NATO-Hauptquartier in Brüssel, sondern nach Washington geflogen ist, um Schwedens offizielle Beitrittsurkunde zu hinterlegen und an einer Beitrittsfeier teilzunehmen, verdeutlicht Washingtons führende Rolle bei der NATO-Erweiterung. Während der Rede von Präsident Joe Biden zur Lage der Nation am Donnerstagabend saß Kristersson im Publikum und wurde von Biden zum Aufstehen aufgefordert, als er sich für eine Verschärfung des Konflikts mit Russland aussprach. Einen Tag zuvor hatte die US Air Force einen B1- und einen B52-Bomber im Tiefflug über das Zentrum der schwedischen Hauptstadt Stockholm fliegen lassen. Diese beiden Bomber könnten zusammen 64 Atombomben und Raketen abwerfen und damit alle großen Bevölkerungszentren in Westrussland zerstören.
Schweden tritt der NATO vor dem Hintergrund eines Wendepunkts im Ukraine-Krieg bei. Ende Februar hatte der französische Präsident Emmanuel Macron öffentlich erklärt, die NATO erwäge die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine. Dies würde zu einem direkten Krieg mit Russland führen und einen katastrophalen atomaren Flächenbrand riskieren. Vier weitere NATO-Staaten – Kanada, Litauen, die Niederlande und zuletzt Polen – haben ihre Bereitschaft erklärt, Bodentruppen zu schicken. Am 1. März wurde ein abgehörtes Gespräch zwischen hochrangigen deutschen Generälen veröffentlicht, das enthüllte, wie weit die Diskussionen und Planungen zur Belieferung der Ukraine mit Langstreckenwaffen, die mehrere hundert Kilometer in russisches Gebiet eindringen können, fortgeschritten sind. Das Leak hat auch enthüllt, dass Großbritannien bereits eine „kleinere Zahl“ von Soldaten vor Ort hat, was London später zugab.