Von Ronen Bergman and Adam Goldman (eingeleitet und übersetzt von Thomas Röper) – 1. Dezember 2023
Die New York Times meldet, dass Israel den Angriffsplan der Hamas schon vor über einem Jahr kannte. Demnach hätte man ihn aber für zu ambitioniert gehalten und ihn nicht ernst genommen. – In der New York Times ist ein Artikel erschienen, in dem auf interne Mails und Memos verwiesen wird, laut denen Israel den Angriffsplan der Hamas schon vor über einem Jahr kannte, ihn aber nicht ernst genommen habe, weil er zu ambitioniert schien und man meinte, die Hamas könne eine so große koordinierte Aktion nicht durchführen.
Dennoch halte ich es für möglich und sogar wahrscheinlich, dass man in Israel von dem geplanten Angriff gewusst hat und ihn geschehen ließ, um einen Vorwand zu haben, die Palästinenser aus dem Gazastreifen zu vertreiben. Gründe dafür gibt es viele, erst vor kurzem habe ich über das Gasfeld berichtet, das vor Gaza liegt. Darauf hat die israelische Regierung im Sommer einen Anspruch angemeldet, obwohl es laut geltenden Verträgen den Palästinensern gehört. Und schon Ende Oktober, als der Krieg bereits lief und die israelische Bodenoffensive bevorstand, hat Israel Förderlizenzen für das Gasfeld vergeben.
Noch ist es Spekulation, ob es sich dabei um „LIHOP“, als „let it happen on purpose“, handelt. Die Medien verbreiten immer wieder Meldungen darüber, dass die israelischen Sicherheitsdienste eine Fehleinschätzung getroffen hätten. Aber darüber, ob es es tatsächlich ein Fehler der Geheimdienste war, oder ob der Angriff zugelassen wurde, weil er den Zielen der israelischen Regierung diente, werden wir wohl noch sehr lange spekulieren.
Ich habe den Artikel der New York Times übersetzt, damit Sie sich ein eigenes Bild davon machen können.