Von Thomas Röper – 16. April 2025
Am Sonntag hat Russland eine Versammlung von ukrainischen Soldaten, also ein militärisches Ziel, in Sumy angegriffen. Selensky und der Westen reden von einem Kriegsverbrechen. Hier zeige ich, mit welchen geschickten Methoden der Spiegel seine Leser von der unbequemen Wahrheit ablenkt. […]
In Sumy sollten ukrainische Soldaten am Sonntag in einer feierlichen Zeremonie mit Orden ausgezeichnet werden. Zu dieser Veranstaltung wurde öffentlich eingeladen und es wurden auch Einladungen verschickt, weshalb viele Teilnehmer und Zuschauer ihre Frauen und Kinder mitbrachten. Da Sumy eine ethnisch überwiegend russische Stadt ist, verwundert es nicht, dass der örtliche Widerstand davon erfahren und den Ort der Veranstaltung, eine Kongresshalle der Universität Sumy, an die russische Armee weitergegeben hat.
Der russische Angriff war erfolgreich und es gab viele Tote und Verletzte. Über die Zahl der Toten und Verletzten gibt es stark voneinander abweichende Angaben. Bei dem Vorfall sind auch Zivilisten zu schaden gekommen, weil viele ihre Frauen und Kinder zu der militärischen Ordensverleihung mitgebracht hatten.
Am Montag, dem Tag nach dem Angriff, begann in der Ukraine die Kritik an den Veranstaltern, weil die nicht für Geheimhaltung der Veranstaltung gesorgt, sondern öffentlich dazu eingeladen hatten. Am Dienstag wurde der deswegen in die Kritik geratene Leiter der Regionalverwaltung von Sumy, Wladimir Artjuch, entlassen.
Es ist also unbestritten, was passiert ist und dass es kein russisches Kriegsverbrechen war, denn eine Veranstaltung des Militärs, noch dazu nahe der Front, war für Russland ein eindeutig legitimes Ziel. Wenn man wegen der zu Schaden gekommenen Zivilisten jemandem Vorwürfe machen kann, dann den Organisatoren der Veranstaltung, weil sie sie nicht geheim gehalten haben, und weil sie sie mitten im Stadtzentrum von Sumy abgehalten haben, anstatt an einem geheimen Ort außerhalb der Stadt.