Von Kevin Reed – 2. Februar 2024
Der Rockmusiker und politische Aktivist Roger Waters wird in den bürgerlichen Medien immer gehässiger verleumdet. Wie das amerikanische Unterhaltungsmagazin Variety am Dienstag berichtete, hat der deutsche Medienriese BMG (Bertelsmann Music Group) die Beziehungen zu dem international renommierten Künstler und Mitbegründer der englischen Rock-Band Pink Floyd abgebrochen.
Der Variety-Artikel ist ein Musterbeispiel an Boulevardjournalismus. Der Artikel von Jem Aswad und K.J. Yossman, der sich auf namentlich nicht genannte „Quellen“ stützt, trägt die Überschrift: „BMG trennt sich von Roger Waters wegen Kommentaren des Pink Floyd-Mitbegründers zu Israel (EXKLUSIV)“.
Im Artikeltext selbst wird dann lediglich gesagt, dass sich BMG „darauf vorbereitet, sich vollständig von dem Musikveteranen zu trennen“. Seither gab es keine Stellungnahme von BMG über die Trennung von Waters und auch keinen Kommentar zu Waters öffentlichen Äußerungen über den anhaltenden Völkermord an den Palästinensern in Gaza. Auch von Seiten des Musikers hat Variety offenbar keine Stellungnahme zu diesem Thema erhalten.
Im Jahr 2016 unterzeichnete Waters einen Musikvertrag mit BMG Rights Management (kurz BMG), einem internationalen Musikunternehmen mit Hauptsitz in Berlin (nicht zu verwechseln mit Sony BMG). Das Unternehmen gab damals Pläne bekannt, eine Neuaufnahme von Pink Floyds bahnbrechendem Album „The Dark Side of the Moon“ von 1973 zu veröffentlichen. Wie Waters erklärte, zog sich das Unternehmen aufgrund eines Konflikts über die Werbung für das 50-jährige Jubiläum der Originalaufnahme durch BMG schließlich aus dem Vertrag zurück, und das Projekt wurde schließlich über die britische Plattenfirma Cooking Vinyl realisiert.
Der Variety-Artikel zielt darauf ab, die Verleumdungskampagne gegen Waters zu verstärken und ihn fälschlicherweise und böswillig als Antisemiten darzustellen. Zu diesem Zweck behaupten Aswad und Yossman, angebliche „aufhetzende Kommentare [von Waters] über Israel, die Ukraine und die Vereinigten Staaten“, die eine Kontroverse auslösten, die sie aber nicht wörtlich zitieren, seien der Beweis dafür, dass der Künstler „wohl vom Antizionismus zum Antisemitismus übergegangen“ sei. Sie fügen hinzu, dass sich die BMG-Muttergesellschaft Bertelsmann am 9. Oktober in einem Statement solidarisch mit Israel erklärt habe.