Von Thomas Röper – 21. Juni 2024
Niger hat verkündet, seine Zusammenarbeit mit dem französischen Konzern Orano, der in Niger Uran fast geschenkt abbauen durfte, zu beenden. Als neuer Partner bietet sich eigentlich nur Russland an, was Russlands führenden Anteil über den weltweiten Uranmarkt noch erhöhen dürfte.
[…] Niger ist der größte afrikanische Uranproduzent und der fünftgrößte weltweit. Das nigrische Uran geht zum größten Teil nach Frankreich. Die Abbaurechte hat praktisch seit dem Ende der Kolonialzeit der französische Konzern Orano, der das Uran zu einem weit geringeren Preis als dem Marktpreis aus Niger nach Frankreich exportiert. Unter anderem dieser fast unbegrenzte Zugriff auf billiges Uran war der Grund dafür, dass Frankreich bei der Stromerzeugung so sehr auf Atomstrom gesetzt hat.
Im letzten Jahr gab es in Niger jedoch den von der Bevölkerung unterstützten Militärputsch und die neue Regierung hat Frankreich (und auch seine Truppen) des Landes verwiesen. Inzwischen hat Niger auch die Schließung der US-Basis im Land angeordnet. Die neue nigrische Regierung stellt sich gegen den westlichen Neokolonialismus und die politische und wirtschaftliche Bevormundung durch den Westen und setzt stattdessen auf eine Zusammenarbeit mit Russland, das Niger keine politischen Vorschriften zu machen versucht und auch fairere Bedingungen bei den Wirtschaftsbeziehungen anbietet, als der Westen.
Niger hat dem französischen Konzern Orano nun seine exklusiven Uranabbaurechte entzogen, worüber es jedoch noch fast keine Meldungen in westlichen Medien gibt, ich habe jedenfalls auf Deutsch keine Meldungen darüber gefunden und auf Englisch habe ich nur eine kurze Erklärung gefunden, in der man lesen kann:
„Orano nimmt die Entscheidung der nigrischen Regierung zur Kenntnis, ihrer Tochtergesellschaft Imouraren SA die Genehmigung zur Ausbeutung der Lagerstätte zu entziehen.“
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