Von Thomas Scripps – 24. Juni 2023
In London kreisen die Geier und warten darauf, sich ein Stück der vom Nato-Krieg gegen Russland verwüsteten ukrainischen Wirtschaft zu sichern und die extreme Ausbeutung der ukrainischen Arbeiterklasse vorzubereiten. Das zweitägige Treffen am Mittwoch und Donnerstag, das als „Ukraine Recovery Conference“ angekündigt wurde, bot den NATO-Regierungen sowie ihren Banken und Konzernen die Gelegenheit, ihre räuberischen Interessen in der Ukraine voranzubringen. Die Veranstaltung hatte etwas Surreales an sich: Regierungsvertreter sprachen vom „beträchtlichen wirtschaftlichen Potenzial“ der Ukraine, während Millionen von Ukrainern zur Flucht aus ihrer Heimat gezwungen und Hunderttausende getötet wurden. Gleichzeitig sind durch den Krieg, der voraussichtlich noch jahrelang andauern wird, Schäden in Höhe von 700 Milliarden Dollar entstanden – durch die Schließung von Unternehmen, die Zerstörung von Infrastruktur und Agrarland. Die Konferenz war zum Teil darauf ausgerichtet, diesen Konflikt zu verschärfen. Zu diesem Zweck wurde Forderungen ein Podium gegeben, Russland müsse Reparationen zahlen. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, kündigte an, der Wiederaufbau der Ukraine solle „letztlich mit den Erlösen aus den stillgelegten russischen Vermögenswerten“ finanziert werden. Die Europäische Union (EU) plant, die auf dem Kontinent eingefrorenen russischen Reserven in Höhe von 200 Milliarden Euro für diesen Zweck einzusetzen; auch das Vereinigte Königreich, Kanada und die USA führen ähnliche Diskussionen. Doch trotz der Kluft zwischen Rhetorik und Realität verdeutlichte die Veranstaltung zumindest, welche Beziehung wirklich zwischen der Ukraine und den NATO-Mächten herrscht. Das imperialistische Bündnis inszeniert sich zwar als Retter der Ukraine, ihrer Demokratie und Souveränität, betrachtet das Land jedoch in Wirklichkeit als Vasallenstaat. Nachdem die Ukraine bereits militärisch und demografisch ausgeblutet wurde, um Russland zu schwächen, droht ihr nun wirtschaftlich das gleiche Schicksal durch die USA und die europäischen Mächte.