Von Andre Damon – 3. Mai 2022
Am Wochenende reiste Nancy Pelosi, Sprecherin des US-Repräsentantenhauses und dritthöchste Politikerin der regiererenden US-Demokraten, unter strenger Geheimhaltung in das Kriegsgebiet bei Kiew in der Ukraine. Sie versprach, dass sich die Vereinigten Staaten für einen „Sieg“ gegen Russland einsetzen. Pelosi wiederholte die falsche Behauptung, es gehe bei der Beteiligung der Vereinigten Staaten am Krieg gegen Russland um Hilfe für die Ukraine als einen in Not geratenen Alliierten. Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sagte sie: „Unsere Verpflichtung ist es, für Sie da zu sein, bis der Kampf vorbei ist.“ Und weiter: „Wir stehen zur Ukraine, bis der Sieg errungen ist.“ Der Abgeordnete der Demokratischen Partei Jason Crow, der Pelosi auf ihrer Reise in die Ukraine begleitete, betonte sogar noch nachdrücklicher die Rolle der Vereinigten Staaten als Kriegspartei. Auf einer Pressekonferenz in Polen äußerte er: „Die Vereinigten Staaten von Amerika sind hier dabei, um zu gewinnen, und wir werden der Ukraine beistehen, bis der Sieg errungen ist.“ Pelosis Zusage erfolgte nur eine Woche nach ähnlichen Zusicherungen von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und US-Außenminister Antony Blinken. Sie kommt der Zusage für einen unbegrenzten Einsatz von Geld und Blut für sehr weitreichende Kriegsziele gleich. Die Vereinigten Staaten sind dabei, in eine Situation hineinzurutschen, die US-Präsident Biden bereits mit dem Wort „Weltkrieg“ bezeichnet hat. Was bedeutet „Sieg“ in der Ukraine? Innerhalb von nur einer Woche haben Biden, Austin und führende Mitglieder der politischen Partei des Präsidenten widersprüchliche und nicht miteinander in Einklang zu bringen Antworten auf die Frage gegeben, was die Vereinigten Staaten in Osteuropa erreichen wollen.