Von Ulrich Rippert – 8. Mai 2023
Unter dem Jubel von 7000 Fans eröffnete der Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters am Sonntag in der Hamburger Barclays-Arena seine Deutschland-Tournee. Wenige Minuten bevor das Konzert begann, schallte die Stimme von Waters durch die Arena: „Nur damit alle Bescheid wissen: Ein Gericht in Frankfurt hat festgestellt, dass ich kein Antisemit bin. Großartig.“ Dann fügte er hinzu: „Um es klar zu sagen: Ich verurteile Antisemitismus auf das Schärfste. Und wenn Sie einer von diesen ‚Ich liebe Pink Floyd, aber ich mag Roger Waters‘ Politiksicht nicht‘-Menschen sind, wäre es vielleicht besser, wenn Sie jetzt an die Bar verschwinden.“ Es folgte minutenlanger Beifall. Vom ersten Moment an war an diesem Abend klar, dass hier nicht nur ein großartiger Musiker gefeiert wurde, der mit den klassischen Pink-Floyd-Songs die Aufbruchstimmung der frühen siebziger Jahre in Erinnerung brachte. Der Beifall galt vor allem dem Künstler, der mit fast 80 Jahren der verlogenen kapitalistischen Propaganda und der NATO-Kriegspolitik die Stirn bietet.