Von Kevin Reed – 11. August 2022
Am Samstag und Montag verurteilte der in England geborene Musiker, Komponist und Aktivist Roger Waters öffentlich die Rolle der US-Regierung im Krieg zwischen Russland und der Ukraine und diskutierte in zwei anderen Auftritten weitere aktuelle politische Themen. Waters – der derzeit in Nordamerika eine 38-tägige Konzerttournee mit dem Titel „This is Not a Drill“ durchführt – trat am Samstagmorgen auf CNN in einem kurzen Interview mit Michael Smerconish auf und war am Montag in einem 90-minütigen Webinar zu sehen, das von World Beyond War veranstaltet wurde. Die Auftritte sind bemerkenswert – und berichtenswert –, weil die US-Medien im Allgemeinen so streng zensiert und den Behörden so gefügig sind, wie in vielen autoritären Regimen. Opposition gegen den von USA und Nato geführten Krieg gegen Russland in der Ukraine und/oder Opposition gegen die Kampagne zur Dämonisierung Chinas kommen im amerikanischen Fernsehen oder in den Tageszeitungen schlicht nicht vor. Im Verlauf des CNN-Interviews nutzte Waters die Gelegenheit, um zu erläutern, warum er bei seinen Konzerten Präsident Joe Biden als „Kriegsverbrecher“ bezeichnet, der „gerade erst begonnen“ habe, und ihn auf eine Liste mit allen anderen US-Präsidenten seit Ronald Reagan setzt. Indem Waters die Fakten darlegte, die seiner Charakterisierung Bidens zugrunde lagen, entlarvte er Smerconish – der sich in seiner wöchentlichen CNN-Sendung und bei anderen journalistischen Tätigkeiten als „ausgewogener“ Kommentator darstellt – als ein weiteres Sprachrohr der US-Propaganda.