Von Nick Beams – 12. März 2023
Am Freitag, den 10. März 2023, wurde die Silicon Valley Bank (SVB), die sowohl Neugründungen im Hightech-Bereich als auch deren Anleger betreute, geschlossen. Damit geht sie als zweitgrößter Bankenzusammenbruch in die Geschichte der USA ein. Mit Vermögenswerten in Höhe von 209 Mrd. US-Dollar (ca. 196 Mrd. Euro) wird der Untergang der SVB nur von der Pleite der Washington Mutual im Jahr 2008, zu Beginn der weltweiten Finanzkrise, in den Schatten gestellt. Die staatliche Einlagenversicherungsgesellschaft FDIC (Federal Deposit Insurance Corporation) beschlagnahmte die Vermögenswerte der SVB mit Unterstützung der örtlichen Polizei von Santa Clara. Die SVB hatte vor knapp 18 Monaten einen Börsenwert von 44 Mrd. Dollar. Jetzt befindet sie sich in den Händen von Insolvenzverwaltern der FDIC, die nach einer gescheiterten Kapitalerhöhung in Höhe von 2,5 Mrd. Dollar eingeschaltet wurde. Noch am Donnerstag versicherte der SVB-Chef Kunden und Anlegern, dass die Bank trotz ihrer Probleme auf einem soliden finanziellen Fundament stehe. Jedoch ohne Erfolg. Die SVB war kein unbedeutendes Kreditinstitut. Sie war die sechzehnt-größte Bank der USA und eng in die Hightech-Branche des Silicon Valley eingebunden. Dort betreute sie rund die Hälfte aller von Risikokapitalgebern finanzierten Start-ups. Die Dimension und das Tempo des Kollapses kommentierte ein hochrangiger Manager eines milliardenschweren Risikokapitalfonds gegenüber der Financial Times wie folgt: „Die seit 40 Jahren bestehenden Geschäftsbeziehungen der SVB zum Silicon Valley haben sich innerhalb von 14 Stunden in Luft aufgelöst.“ Das Scheitern der SVB ist eine direkte Folge der Politik der US-Zentralbank (Fed). Sie erhöhte die Leitzinsen so schnell wie seit 40 Jahren nicht mehr, um den steigenden Lohnforderungen der Arbeiter angesichts der höchsten Inflation seit 40 Jahren Paroli zu bieten.