Von Johannes Stern – 28. Februar 2023
In einem massiven Akt der politischen und künstlerischen Zensur beschloss der Magistrat der Stadt Frankfurt am Freitag, das für den 28. Mai geplante Konzert von Roger Waters zu stoppen. So wies der von einer Koalition der Berliner Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP und der pro-EU-Partei Volt geführte Magistrat die Frankfurter Messe an, das Konzert von Waters „unverzüglich aus wichtigem Grund außerordentlich zu kündigen“. Die Anweisung richteten die Frankfurter Regierungsparteien de facto an sich selbst. Die Festhalle gehört zu 60 Prozent der Stadt und zu 40 Prozent dem Land, dessen Gesellschafter von der schwarz-grünen Landesregierung Hessen dem Beschluss ebenfalls zugestimmt haben. Man werde die Anweisung umsetzen, betonte der Pressesprecher der Messe Frankfurt, Markus Quint, gegenüber der Frankfurter Rundschau. Begründet wird das aggressive Vorgehen mit dreisten und jeder Grundlage entbehrenden Antisemitismus-Vorwürfen gegen Waters. „Hintergrund der Absage ist das anhaltend israelfeindliche Auftreten des früheren Pink-Floyd-Frontmanns, der als einer der reichweitenstärksten Antisemiten der Welt gilt“, heißt es in einer Meldung auf der offiziellen Website der Stadt Frankfurt vom Freitag. Die Denunziation von Waters als Antisemit ist eine dreiste Lüge, die dieser wiederholt scharf zurückgewiesen hat. „Ich bin nichts von alledem. Ich war es nie und werde es nie sein“, schrieb er bereits im vergangenen Herbst auf Facebook, als die Kampagne gegen seine Konzerte in Deutschland – neben Frankfurt stehen Hamburg, Köln, München und Berlin auf dem Programm – an Fahrt aufnahm. Er sei „als leidenschaftlicher Unterstützer von Friedensbewegungen im Allgemeinen und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte … im Besonderen bekannt“ und setze sich „für gleiche Menschenrechte für alle meine Brüder und Schwestern auf der ganzen Welt ein, ungeachtet ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Religion oder Nationalität“.