Terroranschlag im Libanon eröffnet neue Front im amerikanisch-israelischen Krieg im Nahen Osten

Von Andre Damon – 20. September 2024

Am Dienstag und Mittwoch detonierten im gesamten Libanon Tausende von mobilen Kommunikationsgeräten, die von Israel mit Sprengstoff bestückt worden waren. Dabei wurden Dutzende Menschen getötet, darunter auch Mitglieder der vom Iran unterstützten Hisbollah-Organisation. Tausende weitere wurden verletzt.

Die Massendetonationen von israelischer Seite gegen die Bevölkerung des Libanon sind ein offenkundiges Kriegsverbrechen. Sie verstoßen gegen das Kriegsrecht bzw. humanitäre Völkerrecht, das heimtückischen Mord und Perfidie in der Kriegsführung ächtet sowie gegen das Verbot eines wahllosen Sprengstoffeinsatzes.

„Das humanitäre Völkerrecht verbietet den Einsatz von Sprengfallen, d.h. von Gegenständen, die Zivilisten anziehen können oder mit dem normalen zivilen Alltag in Verbindung stehen, um zu vermeiden, dass Zivilisten in große Gefahr geraten und sich solche verheerenden Szenen abspielen wie jetzt im Libanon“, erklärte Lama Fakih, Direktor für den Nahen Osten und Nordafrika bei Human Rights Watch, in einem offiziellen Statement.

Die New York Times berichtete über den Tod eines neunjährigen Opfers des Anschlags:

„Fatima war am Dienstag in der Küche, als ein Pager auf dem Tisch zu piepen begann“, so ihre Tante. „Sie hob das Gerät auf, um es ihrem Vater zu bringen, und hielt es in der Hand, als es explodierte, ihr Gesicht zerfetzte und den Raum blutverschmiert zurückließ“, berichtet sie. „Fatima wollte Englischkurse belegen“, sagt Frau Mousawi. „Sie liebte Englisch.“

Diese Verbrechen wurden zwar von der israelischen Regierung und dem israelischen Militär begangen. Dahinter steht jedoch die schier grenzenlose finanzielle, militärische und politische Unterstützung der Vereinigten Staaten und anderer imperialistischer Mächte für Israel. Die Tat ist entsprechend Ausdruck ihres Strebens nach Unterwerfung und Vorherrschaft im Nahen Osten.

Bei der Pressekonferenz des Weißen Hauses am Mittwoch konnte sich der sonst so disziplinierte Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, ein spöttisches Lächeln nicht verkneifen, als er die Verantwortung der USA für den Terroranschlag oder deren Vorwissen bestritt. „Wir waren nicht beteiligt“, sagte Kirby und grinste von einem Ohr zum anderen.

Hochrangige Vertreter der Demokratischen Partei freuen sich derweil offen über diesen Massenmord. „Ich unterstütze voll und ganz die Bemühungen, jede existenzielle Bedrohung wie die Hisbollah ins Visier zu nehmen und zu neutralisieren“, schreibt der demokratische US-Senator John Fetterman auf X und teilt einen Screenshot des Nachrichtenberichts über den Angriff.

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