Von The Economist/Thomas Röper – 17. Mai 2024
Kritiker des Westens beklagen schon lange, dass der US-geführte Westen den US-Dollar und das westliche Finanzsystem als Waffe gegen ungehorsame Staaten missbraucht, was der Westen bestreitet und als russische Propaganda bezeichnet. Nun hat der Economist den Vorwurf bestätigt und gewarnt, der Westen schade sich damit selbst.
Schon 2018 hat der russische Präsident dem US-geführten Westen davor gewarnt, dass die Politik, den US-Dollar und das westliche Finanzsystem als Waffe gegen ungehorsame Staaten zu missbrauchen, dem Dollar, den USA und dem westlichen Finanzsystem schaden wird. Damals antwortete Putin auf die Frage, ob Russland sich vom Dollar abwende:
„Wir haben nicht das Ziel, uns vom Dollar abzuwenden, der Dollar wendet sich von uns ab. Und diejenigen, die die entsprechenden Entscheidungen treffen, schießen sich nicht nur ins Knie, sondern etwas höher. Denn eine solche Instabilität in den Abrechnungen in Dollar führt dazu, dass sehr viele Volkswirtschaften der Welt nach alternativen Reservewährungen suchen und vom Dollar unabhängige Zahlungssysteme schaffen. Glauben Sie mir, es geht nicht nur um uns, sondern wir sehen, was in der Welt passiert. Sie sehen, wie die Devisenreserven von Ländern, einschließlich der engsten Verbündeten der USA, reduziert werden. Dort gehen die Vermögenswerte in Dollar zurück, schauen sich die Berichte an, und sie zählen zu den größten Inhabern von Dollar-Vermögenswerten. Dies ist das Ergebnis dieser Politik der Sanktionen, einschließlich unter Verwendung des Dollars.“
Der US-geführte Westen bestreitet freilich, den Dollar als Waffe zu missbrauchen, solche Vorwürfe werden gerne als „russische Propaganda“ abgetan. Daher ist es interessant, dass der Economist nun in einem Artikel die russischen Vorwürfe bestätigt hat. Und der Economist warnt vor den Gefahren, die diese Politik des Westens für den Westen selbst bringt. Im Grunde bestätigt der Econimist nun die Aussage von Putin aus dem Jahr 2018. Manchmal brauchen westliche „Experten“ eben recht lange, um wirtschaftliche Vorgänge zu verstehen.