Von Dietmar Gaisenkersting – 26. November 2024
Thyssenkrupp will 11.000 Stellen in seinem Stahlbereich abbauen, das sind 40 Prozent der aktuell noch 27.000 Arbeitsplätze. Das gab Deutschlands größter Stahlkonzern am Montag bekannt. Die Stahlarbeiter an Rhein und Ruhr, im Sieger- und Sauerland sind schockiert. Die IG Metall hat währenddessen klargemacht, dass sie diese Angriffe mittragen wird – wenn, wie beim Abbau der letzten Jahrzehnte, Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden.
Am Montag legte der Vorstand der Stahlsparte dem Strategieausschuss des Aufsichtsrats das seit langem angekündigte „umfassende industrielle Zukunftskonzept“ vor. Es ist ein einziges Kahlschlagkonzept, das die Profite im eskalierenden weltweiten Handels- und Wirtschaftskrieg auf Kosten der Belegschaft sichern soll.
Bis 2030 sollen 5000 Arbeitsplätze in den Hüttenwerken und Fabriken aller Standorte vernichtet werden, dazu gehöre auch „eine deutliche Straffung der Verwaltungen“. Das Weiterverarbeitungswerk in Kreuztal-Eichen im Siegerland mit knapp 600 Beschäftigten soll geschlossen werden. Besonders betroffen dürfte auch das größte deutsche Stahlwerk im Duisburger Norden sein. Dort arbeiten bislang fast 13.000 Menschen.
Weitere 6000 Arbeitsplätze sollen durch Ausgliederungen an externe Dienstleister oder durch Verkäufe abgestoßen werden. Das betrifft vor allem die 3000 Stahlarbeiter der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) im Duisburger Süden.