Von Jean Shaoul – 12. Dezember 2024
Letzte Woche hat das UN-Flüchtlingshilfswerk UNRWA die humanitäre Hilfe für palästinensische Flüchtlinge im Gazastreifen ausgesetzt, nachdem es wiederholt und systematisch zu Angriffen bewaffneter Banden auf Hilfskonvois gekommen war.
Im vergangenen Monat hatten kriminelle Banden trotz der Anwesenheit israelischer Soldaten, Panzer und Überwachungsdrohnen 98 der 109 UN-Lastwagen überfallen.
Die Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) unternahmen nichts gegen diese bewaffneten Kriminellen, sondern eröffneten stattdessen das Feuer auf Polizisten, die versuchten, die Plünderung zu stoppen. Diese Angriffe sind ein wichtiges Element von Israels Taktik, die Palästinenser auszuhungern. Sie zielen eindeutig darauf ab, humanitäre Hilfslieferungen zu behindern, Recht und Ordnung zu untergraben und den Zusammenbruch der Gesellschaft zu fördern. Die Entscheidung des UNRWA zeigt, dass diese Strategie erfolgreich war.
Kurz zuvor hatte das UN ReliefWeb über Nahrungsmittel- und Wasserknappheit von alarmierendem Ausmaß und Anzeichen für Hungersnot berichtet. Israels massive Militäroperationen, sowohl seine Bodenoffensive als auch seine Luftangriffe und die Bodenverseuchung durch nicht explodierte Kampfmittel, haben die Nahrungsmittelproduktion und die Verteilungssysteme sowie die öffentliche Infrastruktur im Gazastreifen zerstört. Aufgrund von schwerem Treibstoffmangel müssen die Palästinenser Müll verbrennen. Den Gemeinschaftsküchen droht die Schließung, weil Vorräte fehlen, und die Marktpreise für Grundgüter sind weiter gestiegen.