Von Thomas Röper – 22. Mai 2023
Schwer bewaffnete Einheiten aus der Ukraine sind in das russische Gebiet Belgorod eingedrungen. Kiew bestreitet jede Beteiligung. Dass westliche Medien die Kiewer Erklärungen übernehmen, zeigt anschaulich, dass sie keinen Journalismus betreiben, sondern eine weitere Eskalation unterstützen. – Am 22. Mai sind erneut Bewaffnete aus der Ukraine in die russische Region Belgorod eingedrungen. Es kam zu schweren Kämpfen, an denen sogar die russische Luftwaffe beteiligt war. Der Spiegel zum Beispiel berichtete unter der Überschrift „Putins Angriffskrieg – Russland wirft Ukraine Grenzübertritt vor“ und schrieb: „Der ukrainische Militärnachrichtendienst HUR dementiert, dass der Angriff von ukrainischen Soldaten durchgeführt wurde. Die ausschließlich aus russischen Staatsbürgern bestehenden Einheiten »Russisches Freiwilligenkorps« und »Legion Freiheit Russlands« hätten »eine Operation zur Befreiung des Gebiets Belgorod vom sogenannten Putin-Regime begonnen«, sagte Militärgeheimdienstsprecher Andrij Jussow im ukrainischen Fernsehen.“ … Kiew wäscht seine Hände in Unschuld, was bei jedem Journalisten Fragen aufwerfen sollte. Auf Bildern, die von den Angreifern veröffentlicht wurden, ist zu sehen, dass sie gepanzerte Fahrzeuge aus US-Produktion benutzen. Das bedeutet, dass sie mit Unterstützung aus Kiew handeln. Sollte man Kiews Erklärung ernst nehmen, dass die Ukraine damit nichts zu tun hat, müsste man als Journalist die Frage stellen, wie die Kämpfer an diese Fahrzeuge gekommen sind. Dass irgendwelche „Freiwilligenkorps“ damit russisches Gebiet angreifen, würde schließlich bedeuten, dass Kiew keine Kontrolle über die aus dem Westen gelieferten Waffen hat. Die Gruppe, um die es geht, hat in diesem Jahr schon einmal mit ukrainischer Unterstützung russisches Gebiet angegriffen. Die Tatsache, dass die Ukraine diese Gruppe in dem streng bewachten Grenzgebiet aufmarschieren und großangelegte Angriffe auf russisches Gebiet durchführen lässt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Kiew hinter diesen Terrorangriffen steckt, die sich in erster Linie gegen russische Zivilisten richten. Aber es kommt noch etwas hinzu: Die Tatsache, dass sie dabei aus den USA gelieferte Waffen und gepanzerte Fahrzeuge benutzen, zeigt, dass Kiew sich nicht an die dem Westen gegebenen Versprechen hält, mit diesen Waffen kein russisches Gebiet anzugreifen. Dieses Versprechen wird im Westen immer wieder zitiert, wenn man der Ukraine Langstreckenraketen oder jetzt sogar Kampfjets liefert. Entweder bricht Kiew seine gegebenen Versprechen, oder der Westen heißt solche Angriffe gut. Das allerdings würde die Welt einem direkten Konflikt zwischen Russland und der NATO näherbringen, den man im Westen doch angeblich vermeiden möchte.