Von Jacob Crosse – 8. Mai 2024
Es sind noch keine drei Wochen vergangen, seitdem an der Columbia University 108 Studierende verhaftet worden sind, weil sie das „Gaza Solidarity Encampment“ errichtet hatten. Seither sind in den USA mehr als 2.500 Personen wegen der Teilnahme an ähnlichen Aktionen des zivilen Ungehorsams verhaftet und angeklagt worden.
In vielen Fällen wurden Studierende und Lehrkräfte wegen „unbefugtem Betreten“ angeklagt, weil sie sich auf den Rasen gesetzt oder Universitätsgebäude besetzt hatten. Auch Journalisten, die bei der Verhaftung von Studierenden filmten, wurden verhaftet.
Am Mittwochmorgen wurden an der University of Massachusetts in Amherst Lehrkräfte und Studierende von der Polizei verhaftet. Der Ortsverband der Students for Justice in Palestine (SJP) und das Palestine Solidarity Committee (PSC) berichteten am Dienstagabend, dass in ihrem Protestcamp auch Lehrkräfte verhaftet wurden. Der Bericht enthielt ein Foto, das zeigt, wie mehreren Personen in orangefarbenen Warnwesten Handschellen angelegt werden.
Die SJP und das PSC berichteten, die Bereitschaftspolizei habe das Camp umstellt, woraufhin aus einer wachsenden Menschenmenge Hohnrufe zu hören waren und skandiert wurde: „Warum tragt ihr Kampfmontur? Hier gibt es keinen Aufstand.“
In New York City, wo der demokratische Bürgermeister Eric Adams die Festnahme von mehr als 500 Personen angeordnet hatte, wurde die Polizei erneut dabei gefilmt, wie sie am Dienstagabend Demonstrierende angriff und Massenverhaftungen durchführte. Mehr als 1.000 Personen beteiligten sich an einer Demonstration unter dem Motto „All Out for Rafah“.
Viele Demonstrierende zogen zu den Stufen der New York Public Library. Später am Abend trennte sich ein Teil der Demonstrierenden und beteiligte sich am Gaza-Protestcamp am Fashion Institute of Technology (FIT), einer öffentlichen Universität und der letzten Bildungseinrichtung der Stadt, an der ein solches Protestcamp immer noch steht.
Während dieser Artikel geschrieben wurde, bereitete sich die Polizei darauf vor, das Camp zu räumen. Die unabhängige New Yorker Reporterin Katie Smith berichtete, dass im Umkreis des Camps Hunderte Beamte zusammengezogen wurden.