Von Andre Damon – 19. Dezember 2024
Am Dienstag wurde der russische Generalleutnant Igor Anatoljewitsch Kirillow vor seinem Wohnhaus in Moskau durch einen Bombenanschlag getötet. Kirillow war der Chef der russischen ABC-Abwehrtruppe, also zuständig für den Schutz vor Gefahren durch atomare, biologische und chemische Kampfmittel.
Laut russischen Ermittlern wurde Kirillow getötet, nachdem „am Morgen des 17. Dezember ein Sprengsatz an einem E-Scooter in der Nähe des Eingangs zu einem Wohngebäude in der Rjasanski-Straße in Moskau aktiviert wurde“.
Die ukrainischen Sicherheitsbehörden informierten umgehend alle wichtigen US-amerikanischen und britischen Zeitungen darüber, dass sie mit dem Bombenanschlag ein gezieltes Attentat verübt haben.
Nur wenige Stunden zuvor hatte der ukrainische Geheimdienst eine „Verdachtsanzeige“ gegen Kirillow eingereicht und ohne jeden Beweis behauptet, Truppen unter seinem Kommando hätten biologische Waffen eingesetzt. Kirillow sei „verantwortlich für den massenhaften russischen Einsatz verbotener Chemiewaffen gegen die Verteidigungskräfte an der Ost- und Südfront der Ukraine“.
Ein ukrainischer Geheimdienstmitarbeiter erklärte am Dienstag gegenüber der Financial Times: „Kirillow war ein Kriegsverbrecher und ein völlig legitimes Ziel, da er den Einsatz verbotener Chemiewaffen gegen das ukrainische Militär befohlen hat. Ein solch unrühmliches Ende steht allen bevor, die Ukrainer töten. Vergeltung für Kriegsverbrechen ist unvermeidlich.“
Großbritannien hatte im Oktober Sanktionen gegen Kirillow verhängt und ihn als „wichtiges Sprachrohr für Desinformation des Kremls“ bezeichnet.
Der Bombenanschlag ist der jüngste in einer ganzen Reihe von Attentaten auf hochrangige russische Militärs und Politiker durch ukrainische Kräfte. Kirillow war das bisher ranghöchste Opfer unter den russischen Militärs.
Vertreter der amerikanischen und der britischen Regierung behaupteten zwar, sie seien nicht darüber informiert worden, begrüßten die Ermordung jedoch.