Von Andre Damon – 28. Oktober 2023
Die USA weiten das größte Marineaufgebot in der Region seit Jahrzehnten noch aus und verlegen weitere Soldaten, Kriegsschiffe und Flugzeuge in den Nahen Osten – als offene Drohung gegen den Iran. Zeitgleich mit dieser militärischen Eskalation setzt Israel seine unerbittlichen Luftangriffe gegen Zivilisten im Gazastreifen fort und erhöht damit die Zahl der Todesopfer seines Völkermords an den Palästinensern auf über 7.000. Am Donnerstag kündigte der Pentagon-Sprecher Brigadegeneral Pat Ryder die Entsendung weiterer 900 US-Soldaten in den Nahen Osten an. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober wurden bereits mehr als 10.000 Soldaten, Matrosen und Piloten in die Region geschickt. Am Mittwoch drohte Biden dem Obersten Führer des Iran, Ali Chamenei: „Meine Warnung an den Ajatollah lautete, wenn sie weiterhin gegen diese Truppen vorgehen, werden wir reagieren. Und darauf er sollte vorbereitet sein.“ US-Außenminister Antony Blinken drohte am Dienstag: „Wenn der Iran oder seine Stellvertreter irgendwo US-Militärpersonal angreifen – lassen Sie sich nicht täuschen –, werden wir unsere Leute verteidigen.“ Am Donnerstag behaupteten US-Regierungsvertreter, US-Truppen seien im Irak zwölfmal und in Syrien viermal angegriffen worden. Infolgedessen hätten, laut US-Angaben, 21 Soldaten bei diesen Angriffen leichte Verletzungen erlitten. Angesichts der Tatsache, dass die USA zahlreiche politische Kräfte im gesamten Nahen Osten zu Stellvertretern des Iran erklärt haben, könnten diese angeblichen Angriffe als direkter Casus Belli für einen Angriff auf den Iran dienen. Am Mittwoch forderte der ehemalige General Joseph Votel, der zuletzt Befehlshaber des US Central Command war, Biden dazu auf, als Reaktion auf die angeblichen Angriffe militärische Gewalt gegen den Iran einzusetzen: „Wir werden das tun müssen. … Ich glaube, wir sind an dem Punkt, wo wir es wahrscheinlich tun können, und wir sollten es tun. … Wir können und sollten direkter auf diese Drohungen gegen unsere Soldaten reagieren.“ Der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian warnte am Donnerstag vor den Vereinten Nationen, der Iran werde in einen Krieg mit den USA gezogen, wenn Israels Völkermord an den Palästinensern fortgesetzt wird. Wörtlich erklärte er: „Ich sage den amerikanischen Staatsmännern, die jetzt den Völkermord in Palästina organisieren, ganz offen, dass wir eine Ausweitung des Kriegs in der Region nicht begrüßen. Aber wenn der Völkermord im Gazastreifen weitergeht, werden sie von diesem Feuer nicht verschont bleiben.“