Von Thomas Scripps – 15. Januar 2024
Die Beteiligung von vier britischen Typhoon-Kampfflugzeugen an den von den USA angeführten Angriffen auf Huthi-Truppen im Jemen hat erneut Londons Rolle als wichtigster Kampfhund Washingtons bestätigt.
Auch Australien, Kanada, die Niederlande und Bahrain waren daran beteiligt, und alle europäischen Regierungen außer Spanien haben sich mittlerweile hinter den Angriff gestellt. Das Vereinigte Königreich war jedoch neben den USA das einzige Land, dessen Streitkräfte Raketen abfeuerten. Insgesamt wurden mehr als 60 Ziele an 26 verschiedenen Orten in dem verarmten Land getroffen. Fünf Huthi-Kämpfer wurden getötet.
Der Einsatz der Royal Air Force (RAF) erfolgte ohne jede öffentliche Diskussion oder demokratische Rechenschaftspflicht. Als Arbeiter in Großbritannien am Donnerstag zu Bett gingen, kamen gerade die Nachrichten auf, dass einige Stunden zuvor, etwa um 19 Uhr, ein Kabinettstreffen einberufen worden war, um Militäraktionen im Jemen zu beraten. Als sie aufwachten, waren um Mitternacht bereits Luftangriffe erfolgt.
Dass eine zutiefst unpopuläre Regierung – die amtierenden Konservativen liegen in Umfragen 13 Punkte hinter der Opposition zurück – bereit ist, so rücksichtslos zu agieren, verdeutlicht den verzweifelten Drang des britischen Imperialismus, sich an Amerika zu binden. Dazu ist sie jedoch nur in der Lage, weil die oppositionelle Labour Party ihren Kriegskurs uneingeschränkt unterstützt.
Besonders seit dem Brexit, der das Vereinigte Königreich von potenziellen Verbündeten in Europa abgeschnitten hat, hat es seine primäre Nützlichkeit für Washington als stärkste pro-amerikanische Stimme innerhalb der Europäischen Union verloren. Deshalb hat es seine militärischen Provokationen deutlich verstärkt, um sich dem amerikanischen Imperialismus anzubiedern. Es hat im Ukrainekrieg gegen Russland eine führende Rolle gespielt und tut nun das gleiche im Roten Meer gegen den Iran, der die Huthi unterstützt, wo es die beiden Kriegsschiffe HMS Diamond und HMS Richmond stationiert hat. Ein weiteres, die HMS Lancaster, befindet sich im Golf von Oman.