Von Andre Damon – 21. Dezember 2023
Das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) veröffentlichte am Mittwoch einen Bericht, laut dem israelische Streitkräfte am Dienstag eine Massenhinrichtung von Zivilisten im Gazastreifen durchgeführt haben, bei der elf Männer von ihnen Familien getrennt und ohne Gerichtsverfahren erschossen wurden.
Dieser Bericht und ähnliche Beschuldigungen von Seiten des Euro-Mediterranean Human Rights Monitor deuten darauf hin, dass Israel vom Massaker an Zivilisten durch Luftangriffe zu Massenhinrichtungen übergegangen ist.
Das Büro des Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR) in den besetzten Palästinensergebieten erklärte in seinem Bericht, es habe „beunruhigende Informationen erhalten, laut denen die Israelischen Verteidigungskräfte (IDF) in Al Remal, einem Stadtteil von Gaza, eine Massenexekution von Zivilisten im nördlichen Gazastreifen durchführten, indem sie 11 Männer von ihren Familien trennten und sie einfach erschossen. Hierbei handelt es sich möglicherweise um ein Kriegsverbrechen.“
Die UN schrieben: „Am 19. Dezember 2023 sollen die IDF zwischen 20 und 23 Uhr das Al Awda- oder ‚Annan-Gebäude‘ im Stadtteil Al Remal in Gaza umstellt und durchsucht haben, in dem sich neben der Familie Annan auch drei verwandte Familien aufhielten.“
Die UN fuhren fort: „Nachdem die IDF das Gebäude und die darin befindlichen Zivilisten unter Kontrolle hatten, trennten sie Berichten zufolge die Männer von den Frauen und Kindern und erschossen mindestens elf der Männer, die meisten davon zwischen Ende 20 und Anfang 30, vor den Augen der Familienmitglieder … Danach haben die IDF angeblich die Frauen und Kinder in einen Raum geschickt und entweder auf sie geschossen oder eine Handgranate hineingeworfen, wobei einige von ihnen schwer verletzt wurden, darunter ein Säugling und ein Kind. Das OHCHR hat die Tötungen im Al Awda-Gebäude bestätigt.“
Die Erklärung der Vereinten Nationen stimmt mit einem früheren Bericht von Euro-Med überein, in dem es hieß: „Dem Euro-Med Human Rights Monitor liegen erschütternde Zeugenaussagen vor, laut denen Truppen der israelischen Armee bei Razzien in palästinensischen Wohnhäusern im Gazastreifen standrechtliche Hinrichtungen von Zivilisten durchgeführt haben.“
Weiter heißt es in dem Bericht: „Laut vorläufigen Informationen, die Euro-Med Monitor erhalten hat, wurden 13 Mitglieder der Familie Annan und ihre vertriebenen Schwiegereltern, die Familien Al-Ashi und Al-Sharafa, durch israelische Schüsse getötet. Andere Familienmitglieder wurden schwer verletzt und befinden sich derzeit in Lebensgefahr.“
Ein Zeuge erklärte gegenüber dem Euro-Med Monitor: „Dreizehn Personen wurden erschossen, mehrere weitere schwer verwundet. Die israelischen Soldaten warfen später mit Granaten auf die Frauen, die in einem der Zimmer festgehalten wurden.“ Euro-Med Monitor berichtete auch über eine Zunahme standrechtlicher Hinrichtungen, nach Berichten über Angriffe palästinensischer Gruppierungen auf israelische Militärfahrzeuge. Dies deutet darauf hin, dass die gemeldeten Verbrechen Teil von Israels Vergeltungsmaßnahmen gegen palästinensische Zivilisten sind, die gegen internationales humanitäres Recht verstoßen.“