Von den IYSSE Berlin – 8. Juni 2024
Seit über einer Woche läuft eine Hetzkampagne gegen die Präsidentin der Technischen Universität Berlin, Geraldine Rauch. Ihr wird fälschlicherweise Antisemitismus vorgeworfen, weil sie drei israelkritische Posts gegen den Völkermord in Gaza auf Twitter/X geliked hatte. Obwohl sie sich danach entschuldigte und äußert defensiv reagierte, hat eine Phalanx von Politikern, Medien und Organisationen wie der Zentralrat der Juden eine Diffamierungskampagne gegen sie losgetreten, um ihren Rücktritt zu erzwingen.
Auch der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, und die israelische Botschaft haben sie öffentlich angeprangert. Zuletzt hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Unipräsidentin am Freitag aus seinem Beratergremium, dem sogenannten „Zukunftsrat“, entfernt.
Am Mittwoch tagte der Akademische Senat der TU zur Causa Rauch und gab ein Meinungsbild ab: 13 Senatsmitglieder stimmten für ihren Rücktritt, 12 dagegen. Rauch erklärte daraufhin, dass sie nicht zurücktreten werde, sondern ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst einleite, um für Aufklärung zu sorgen.
Rückendeckung erhielt die 41-jährige Mathematikerin von Studierenden und Mitarbeitern ihrer Universität. Laut dem rbb unterzeichneten 129 Mitarbeitende, vor allem wissenschaftliche und studentische Mitarbeiter sowie einige Professoren, einen Unterstützerbrief, in dem sie die „unverhältnismäßigen Anfeindungen gegen Geraldine Rauch als Person“ kritisieren. Vor der Sitzung des Akademischen Senats hatten Studierende protestiert und ein Transparent am Studienkolleg der TU angebracht, auf dem steht: „Hochschulautonomie statt Hetze – Geraldine bleibt!“
Die International Youth and Students for Social Equality (IYSSE) verurteilen die Hetzkampagne gegen Geraldine Rauch und verteidigen die Professorin gegen die rechten Angriffe. Der falsche Vorwurf des Antisemitismus wird genutzt, um Professoren, Dozierende und Studierende einzuschüchtern. Vor dem Hintergrund der internationalen Studentenproteste gegen den Genozid in Gaza zielt diese Kampagne darauf ab, legitime und notwendige Kritik an der Kriegspolitik der Regierungen, ihrer Komplizenschaft beim Völkermord in Gaza sowie am Rechtsruck an den Universitäten mundtot zu machen.