Von Thomas Röper – 6. Januar 2023
Wären die USA und die NATO noch im Krieg in Afghanistan, könnte die Ukraine nicht in der Form unterstützt werden, wie es derzeit geschieht. Da die Flucht der NATO aus Afghanistan und die Provokation des Ukraine-Konfliktes nur wenige Monate auseinanderliegen, drängen sich Fragen auf. – Dass die USA Russland spätestens Ende 2022 so sehr in die Ecke gedrängt haben, dass Russland aus seiner Sicht keine andere Wahl mehr hatte, als seine Sicherheit mit Gewalt zu verteidigen, habe ich schon oft aufgezeigt. Am Ende dieses Artikels werde ich die Chronologie der Ereignisse zur Erinnerung noch einmal aufführen. Vorher wollen wir uns jedoch anschauen, wie die Flucht aus Afghanistan in das Bild passt, denn die NATO ist nur wenige Monate vor der Eskalation in der Ukraine aus Afghanistan geflohen. Dass das Eine mit dem Anderen zu tun hat (oder haben könnte), kann man an einer aktuellen Erklärung von Jake Sullivan, dem Nationaler Sicherheitsberater des Weißen Hauses, erkennen. Die russische Nachrichtenagentur TASS berichtet über ein Interview, dass Sullivan der Washington Post gegeben hat: „Die Entscheidung von US-Präsident Joe Biden, die US-Truppen aus Afghanistan abzuziehen, hat es Washington erleichtert, Kiew zu helfen, da die USA sonst durch russische Aktionen in der Region verwundbar wären. Diese Ansicht vertrat Jake Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater des US-Präsidenten, in einem Interview mit dem außenpolitischen Kolumnisten der Washington Post, David Ignatius, das am Mittwoch in Auszügen veröffentlicht wurde. „Wenn wir noch in Afghanistan kämpfen würden, wäre das ein hervorragendes Ziel für Russland“, so Sullivan.“