Von Markus Salzmann – 31. Oktober 2022
Fast drei Jahre Corona-Pandemie und eine aktuelle Inflationsrate von über zehn Prozent haben viele Kliniken und deren Beschäftige an ihr Limit gebracht. Für dieses Jahr können Kliniken Preissteigerungen in Höhe von rund 2,3 Prozent geltend machen, was etwa ein Fünftel der tatsächlichen Teuerung abdeckt. Es verwundert daher nicht, dass 40 Prozent der Kliniken eine Insolvenz für möglich halten. Eine Studie der Unternehmensberatung Roland Berger ergab, dass knapp 70 Prozent der Kliniken in diesem Jahr ein Defizit erwarten. Unter den Häusern in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft sind es 90 Prozent. 96 Prozent rechnen damit, dass sich die wirtschaftliche Lage in den nächsten fünf Jahren verschlechtert. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Ampel-Koalition haben eine Krankenhausreform angekündigt. Doch statt in Not geratene Kliniken zu unterstützen und das marode Gesundheitswesen zu entlasten, ist sie der erste Schritt zur Umsetzung lang gehegter Pläne für flächendeckende Klinikschließungen und radikale Kürzungen in der öffentlichen Gesundheitsversorgung.