Wie die EU das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges pervertiert

Von Thomas Röper und Andrii Surhanskyi – 17. April 2025

Bis vor gar nicht allzu langer Zeit galt das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa und vor allem in Deutschland als regelrecht heilig. In diesem Jahr, dem 80. Jahrestag des Kriegsendes, wird das Gedenken jedoch zu einer anti-russischen Show pervertiert, die bis vor kurzem undenkbar gewesen wäre.

Der Zweite Weltkrieg endete in Deutschland am 8. Mai um 23.00 Uhr. Wegen der Zeitverschiebung endete der Krieg in Moskau am 9. Mai um 1.00 Uhr nachts. Daher wird das Ende des Zweiten Weltkrieges im Westen am 8. Mai begangen und in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion am 9. Mai.

In Russland ist das einer der wichtigsten Feiertage des Jahres, denn die Sowjetunion hat in dem Krieg gegen Nazi-Deutschland 27 Millionen Menschen verloren und noch heute weiß jedes russische Schulkind, wo seine Urgroßeltern im Krieg waren, wie sie gelitten haben und welche Familienmitglieder im Krieg gestorben ist. Die Erinnerung daran ist in Russland bis heute in jeder Familie lebendig.

Die deutsche Regierung betont bei jeder Gelegenheit die deutsche Verantwortung für den Krieg und seine Folgen. Das gilt aber offenbar nur gegenüber Polen, Frankreich, allen anderen europäischen Ländern – und natürlich vor allem für Israel.

Nur für Russland gilt das offensichtlich nicht, denn wann war zum letzten Mal ein deutscher Bundeskanzler bei den Feierlichkeiten am 9. Mai in Moskau dabei?

In diesem Jahr jährt sich das Kriegsende zum 80. Mal und man sollte erwarten, dass dem mit großen Gedenkveranstaltungen gedacht wird. Aber Fehlanzeige.

Stattdessen plant Kiew für den 9. Mai demonstrativ einen großen Gipfel der „Koalition der Willigen“ mit europäischen Staats- und Regierungschefs. Und die EU unterstützt das. Und vor allem: Auch der bis dahin wohl gewählte Bundeskanzler Merz will nach heutigem Informationsstand an dem Tag nach Kiew reisen, um seine Unterstützung für den Krieg gegen Russland zu demonstrieren.

Dass ein deutscher Kanzler ausgerechnet am Jahrestag des Kriegsendes zu einer Veranstaltung fährt, bei der es ganz offiziell um den heutigen Krieg des neonazistischen Regimes in Kiew gegen Russland geht, wird in Russland entsprechend registriert.

Das gleiche gilt für die Drohungen der EU-Chefdiplomatin Kallas gegen europäische Regierungschefs, die am 9. Mai nach Moskau reisen wollen. Nach heutigem Stand sind das der slowakische Ministerpräsident Fico und der serbische Präsident Vucic, denen Kallas offen mit „Konsequenzen“ gedroht hat.

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