Von John Pilger – 3. Oktober 2022
Der australische Journalist und Dokumentarfilmer John Pilger ist nicht nur einer der profiliertesten englischsprachigen Journalisten, er ist auch einer der schärfsten Kritiker der kriegerischen Politik der USA und ihrer Vasallen – und das seit mehr als einem halben Jahrhundert. Das Erfolgsrezept der Vereinigten Staaten – wenn man die Unterjochung aller Staaten, die eine von den USA unabhängige Regierung haben und/oder auf begehrten Rohstoffen sitzen, als Erfolg bezeichnen möchte: Eine Propaganda, die zumindest im Westen nahezu lückenlos den öffentlichen Diskurs beherrscht und das Bild des gütigen Weltpolizisten perpetuiert, der noch den letzten Winkel der Erde mit „Freiheit“ und „Demokratie“ beglückt. Die millionenfachen Opfer dieser Politik werden totgeschwiegen oder als Kollateralschäden verharmlost. In einer Rede, gehalten auf dem norwegischen Trondheim World Festival im September, zeigt Pilger, wie eng Macht und Propaganda verquickt sind und welch unrühmliche Rolle die Mehrheit derjenigen dabei spielt, die eigentlich sagen sollten, was ist: Journalisten und Intellektuelle.